Reisepass Kinder beantragen – Tipps für stressfreie Anmeldung

Alles Wissenswerte zum Reisepass Kinder: Dokumente, Kosten und Tipps, um den Antrag schnell und unkompliziert zu erledigen.

Reisepass Kinder beantragen – Tipps für stressfreie Anmeldung

Seit dem 1. Januar 2024 ist es offiziell: Der alte, grüne Kinderreisepass ist Geschichte. Er wird nicht mehr neu ausgestellt oder verlängert. Für Reisen über die deutsche Grenze hinaus braucht Ihr Kind jetzt entweder einen vollwertigen biometrischen Reisepass (den sogenannten ePass) oder, wenn es nur innerhalb der EU bleibt, einen Personalausweis.

Diese Umstellung ist ein großer Schritt hin zu mehr Sicherheit und sorgt dafür, dass die Reisedokumente unserer Kinder international problemlos anerkannt werden.

Die neue Ära der Reisedokumente für Kinder

Für viele Familien kam die Nachricht überraschend, aber die Entscheidung, den klassischen Kinderreisepass abzuschaffen, hat handfeste Gründe. Die wichtigste Ursache war, dass das alte Dokument im Ausland immer seltener akzeptiert wurde.

Selbst innerhalb der EU galt der einfache Kinderreisepass oft nicht mehr als sicher genug. Das hat bei Grenzkontrollen immer wieder für unnötigen Stress und böse Überraschungen gesorgt. Die Gesetzesänderung war also ein längst überfälliger Schritt, um die Reisedokumente für Kinder an die heutigen internationalen Standards anzupassen. Mehr zu den offiziellen Hintergründen können Sie direkt auf der Website der Stadt Frankfurt nachlesen.

Ganz wichtig für Sie: Alle Kinderreisepässe, die bereits ausgestellt wurden, bleiben bis zum aufgedruckten Datum gültig. Sie können also noch für Reisen genutzt werden, solange das Zielland sie akzeptiert. Eine Verlängerung ist aber definitiv nicht mehr möglich.

Was das konkret für Ihre Reiseplanung bedeutet

Für den nächsten Familienurlaub müssen Sie sich also mit den neuen Dokumenten vertraut machen. Die Wahl zwischen den beiden Optionen hängt einzig und allein vom Reiseziel ab.

  • Der biometrische Reisepass (ePass): Dieses Dokument ist Ihr Ticket für die ganze Welt. Er ist Pflicht für Reisen in Länder mit Visumpflicht und unerlässlich für die visumfreie Einreise in die USA mit dem ESTA-Programm. Im Pass ist ein Chip integriert, der das biometrische Foto und – bei Kindern ab 6 Jahren – die Fingerabdrücke speichert.
  • Der Personalausweis: Die einfache und günstigere Alternative für alle Reisen innerhalb der EU. Er gilt auch in der Schweiz, Norwegen, Island, Liechtenstein und einigen weiteren Nachbarländern. Für den Sommerurlaub in Spanien oder den Ausflug nach Österreich ist er also völlig ausreichend.

Die Faustregel ist einfach: Für eine Fernreise nach Asien oder Amerika brauchen Sie den Reisepass. Für den Urlaub bei den europäischen Nachbarn reicht der Personalausweis.

Die neuen Reisedokumente für Kinder im direkten Vergleich

Ein schneller Überblick über die wichtigsten Merkmale, damit Sie die richtige Wahl für Ihr Kind und Ihre Reisepläne treffen können.

Merkmal Biometrischer Reisepass (ePass) Personalausweis
Gültigkeit Weltweit EU, Schengen-Raum und einige weitere Länder
Gültigkeitsdauer 6 Jahre (bis zum 24. Lebensjahr) 6 Jahre (bis zum 24. Lebensjahr)
Kosten 37,50 € (bis 24 Jahre) 22,80 € (bis 24 Jahre)
Biometrie Foto & Fingerabdrücke (ab 6 J.) Nur Foto, Fingerabdrücke optional
Besonderheit Notwendig für visumfreie Einreise in die USA (ESTA) Handliches Scheckkartenformat

Beide Dokumente bieten also eine lange Gültigkeit von sechs Jahren, was den Verwaltungsaufwand für Familien im Vergleich zum alten Kinderreisepass deutlich reduziert.

Was Sie bei den Altersgrenzen beachten sollten

Das Alter Ihres Kindes spielt eine wichtige Rolle bei der Beantragung, denn es beeinflusst die Anforderungen und auch die Kosten. Der größte Unterschied besteht darin, ob Ihr Kind jünger oder älter als zwölf Jahre ist.

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Die Infografik zeigt es deutlich: Für Kinder ab 12 Jahren ist der Pass teurer, dafür aber auch länger gültig. Das spart auf lange Sicht Zeit und Nerven.

Ein kleiner Lichtblick für Eltern von Babys und Kleinkindern: Die Anforderungen an das biometrische Passfoto sind hier nicht ganz so streng. Das macht den Fototermin deutlich entspannter. Trotzdem gilt: Auch ein Neugeborenes braucht für jede Reise ins Ausland ein eigenes, gültiges Dokument. Die Zeiten, in denen Kinder einfach im Pass der Eltern mitreisen konnten, sind endgültig vorbei.

Die Umstellung erfordert anfangs vielleicht etwas mehr Planung, bringt aber langfristig ein großes Plus an Sicherheit und internationaler Verlässlichkeit. Eine gute Vorbereitung ist daher der beste Weg, um entspannt in den nächsten Familienurlaub zu starten.

Den Pass-Antrag für Ihr Kind richtig vorbereiten

Ein gut vorbereiteter Termin beim Bürgeramt ist die halbe Miete. Er spart nicht nur Zeit, sondern vor allem Nerven. Damit bei der Beantragung des Reisepasses für Ihr Kind wirklich alles glattgeht, schauen wir uns jetzt gemeinsam an, welche Unterlagen Sie unbedingt dabeihaben müssen.

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Die Umstellung auf den biometrischen Reisepass für Kinder hat übrigens gute Gründe. Früher wurden jedes Jahr rund 200.000 Kinderreisepässe ausgestellt, ein riesiger Verwaltungsaufwand. Die neue Regelung verschlankt diesen Prozess und gibt Ihnen als Eltern ein Dokument mit längerer Gültigkeit an die Hand – eine echte Erleichterung für alle. Mehr zu den Hintergründen des deutschen Reisepasses können Sie bei Interesse nachlesen.

Die Geburtsurkunde – das A und O

Das absolut wichtigste Dokument ist die Geburtsurkunde Ihres Kindes. Und hier gibt es keine Kompromisse: Sie muss im Original vorgelegt werden. Eine Kopie, selbst wenn sie beglaubigt ist, wird in aller Regel nicht akzeptiert.

Warum ist das so? Ganz einfach: Die Behörde muss die Identität und Abstammung des Kindes zweifelsfrei klären können. Die Originalurkunde ist dafür der unanfechtbare Beweis. Suchen Sie sie also am besten schon ein paar Tage vor dem Termin heraus.

Ausweisdokumente aller Sorgeberechtigten

Nicht nur das Kind, auch die Eltern müssen sich identifizieren. Bringen Sie also unbedingt Ihre eigenen, gültigen Personalausweise oder Reisepässe mit. Ein kurzer Blick auf das Ablaufdatum kann nicht schaden – ist der Ausweis abgelaufen, kann der Antrag nicht bearbeitet werden.

Hat Ihr Kind schon ein altes Reisedokument, wie zum Beispiel einen abgelaufenen Kinderreisepass? Dann packen Sie diesen ebenfalls ein. Er wird vor Ort offiziell entwertet.

Mein Tipp aus der Praxis: Legen Sie alle Ausweise und die Geburtsurkunde schon am Abend vor dem Termin auf einen Stapel. So vermeiden Sie die hektische Suche am nächsten Morgen und können sicher sein, dass nichts Wichtiges fehlt.

Das biometrische Passfoto – oft unterschätzt

Ein aktuelles biometrisches Passfoto ist Pflicht. Es darf nicht älter als sechs Monate sein und muss den strengen Kriterien genügen. Zwar gibt es bei Babys und Kleinkindern ein paar Toleranzen, aber das Foto sollte den Vorgaben so nah wie möglich kommen.

Bedenken Sie, dass dieses Foto Ihr Kind in den nächsten sechs Jahren auf Reisen identifizieren soll. Ein gutes, regelkonformes Bild erspart Ihnen Diskussionen bei der Grenzkontrolle. Im nächsten Abschnitt verrate ich Ihnen ein paar Tricks, wie das perfekte Foto selbst bei den Kleinsten gelingt.

Die Tücke der Zustimmungserklärung

Ein klassischer Stolperstein ist die Zustimmung der Sorgeberechtigten. Der Grundsatz lautet: Beide Elternteile müssen dem Antrag zustimmen. Am einfachsten ist es, wenn Sie alle drei – also beide Eltern und das Kind – gemeinsam zum Termin im Bürgeramt erscheinen.

Aber was, wenn ein Elternteil arbeitet oder Sie getrennt leben? Dafür gibt es eine klare Lösung.

  • Schriftliche Zustimmung: Der Elternteil, der nicht dabei sein kann, muss eine formlose, aber unterschriebene Zustimmungserklärung verfassen.
  • Ausweiskopie: Dazu muss eine Kopie des Personalausweises oder Reisepasses dieses Elternteils vorgelegt werden. Die Unterschrift auf der Erklärung wird dann mit der auf dem Ausweisdokument verglichen.

Eine schnelle E-Mail oder ein Anruf genügen hier nicht. Fehlen die schriftliche Erklärung und die Ausweiskopie, wird der Antrag nicht angenommen und Sie müssen einen neuen Termin buchen.

Sonderfälle beim Sorgerecht

In besonderen Lebenssituationen gelten natürlich andere Regeln. Wenn Sie das alleinige Sorgerecht für Ihr Kind haben, müssen Sie das auch belegen können.

Was Sie bei alleinigem Sorgerecht brauchen:

  1. Sorgerechtsbeschluss: Hierfür legen Sie das offizielle Gerichtsurteil oder die Bescheinigung vom Jugendamt im Original vor.
  2. Sterbeurkunde: Ist der andere Elternteil verstorben, ist die Sterbeurkunde der nötige Nachweis.

Diese Dokumente sind absolut entscheidend. Sie beweisen, dass Sie berechtigt sind, den Antrag für den Reisepass Ihres Kindes alleine zu stellen. Ohne diesen Nachweis geht das Amt von einem geteilten Sorgerecht aus und besteht auf der Zustimmung des anderen Elternteils. Seien Sie hier besonders gründlich, dann ist der Gang zur Behörde nur noch Formsache.

Das biometrische Passfoto bei Babys und Kindern – so klappt's stressfrei

https://www.youtube.com/embed/rLXDGQq35nI

Ganz ehrlich, für die meisten Eltern ist das Passfoto die größte Hürde beim ganzen Antragsprozess. Die Vorstellung, ein Baby oder ein quirliges Kleinkind für ein biometrisches Foto zum Stillhalten zu bewegen, löst oft schon im Vorfeld leichten Stress aus. Aber keine Sorge, mit der richtigen Vorbereitung und ein paar Tricks aus der Praxis ist das meist einfacher als gedacht.

Die gute Nachricht zuerst: Die Behörden wissen natürlich, dass Babys und kleine Kinder keine Profi-Models sind. Deshalb werden die sonst so strengen biometrischen Anforderungen hier etwas lockerer gehandhabt. Trotzdem gibt es ein paar Grundregeln, die das Foto erfüllen muss, damit es am Ende auch akzeptiert wird.

Was muss das Foto wirklich können?

Auch wenn bei den Kleinsten nicht alles millimetergenau sitzen muss, gibt es ein paar zentrale Punkte. Wenn Sie diese im Hinterkopf behalten, vermeiden Sie von vornherein, dass das Bürgeramt das Foto später ablehnt.

Darauf kommt es an:

  • Frontalaufnahme: Das Gesicht muss gerade in die Kamera schauen, nicht von der Seite oder schräg von oben.
  • Heller Hintergrund: Am besten eignet sich ein einfarbiger, hellgrauer Hintergrund ohne Muster oder Schatten.
  • Gleichmäßiges Licht: Das Gesicht sollte gut ausgeleuchtet sein, ohne dass Schatten oder Reflexionen (z. B. auf einer Brille) entstehen.
  • Keine Kopfbedeckung: Mützen, Haarbänder oder Spangen im Gesicht sind tabu. Ausnahmen gelten nur aus religiösen Gründen.

Bei älteren Kindern ab etwa sechs Jahren kommen dann noch der neutrale Gesichtsausdruck und der geschlossene Mund dazu. Bei Säuglingen und Kleinkindern wird das aber kulanter gehandhabt. Ein leicht geöffneter Mund oder sogar ein kleines Lächeln sind hier in der Regel kein Problem.

Der wichtigste Unterschied bei Babys: Der Blick und der Gesichtsausdruck. Zwar wird ein direkter Blick in die Kamera angestrebt, aber wenn das Baby mal leicht zur Seite schaut oder nicht ganz neutral guckt, wird das Foto meist trotzdem akzeptiert.

Tipps aus der Praxis für den Fototermin

Das A und O ist das richtige Timing und eine entspannte Atmosphäre. Ein übermüdetes oder hungriges Kind wird kaum Lust haben, bei einem Fotoshooting mitzumachen. Legen Sie den Termin also am besten auf eine Zeit nach dem Mittagsschlaf und einer Mahlzeit – dann ist die Laune meist am besten.

Für einen passenden Hintergrund zu Hause können Sie einfach ein weißes Laken auf den Boden legen und Ihr Baby darauf betten. Fotografieren Sie dann senkrecht von oben. Kann Ihr Kind schon sitzen, klappt es oft gut in einem Hochstuhl vor einer hellen, freien Wand.

Der "unsichtbare" Haltegriff:
Müssen Sie Ihr Baby stützen, damit es ruhig bleibt, achten Sie darauf, dass Ihre Hände nicht mit aufs Bild kommen. Ein super Trick ist, Ihre Hand unter der Kleidung des Kindes auf dessen Rücken zu legen. So geben Sie ihm Halt, ohne selbst im Bild sichtbar zu sein.

Und wenn einfach gar nichts geht?

Manchmal ist der Wurm drin. Das Kind weint, dreht den Kopf weg oder zappelt ununterbrochen. Bevor Sie und Ihr Kind die Nerven verlieren, ist es oft klüger, eine Pause zu machen oder es an einem anderen Tag noch einmal zu probieren.

Hier kann ein professioneller Fotograf Gold wert sein. Fotografen, die auf Kinder spezialisiert sind, haben nicht nur die richtige Ausrüstung, sondern auch die nötige Geduld und Erfahrung, um selbst aus schwierigen Situationen in wenigen Minuten ein perfektes Bild herauszuholen. Die 20 bis 30 Euro für professionelle Bilder sind oft eine sinnvolle Investition, die am Ende viel Zeit und Nerven spart und garantiert, dass das Foto für den Reisepass Ihres Kindes den Anforderungen genügt.

Was kostet der neue Reisepass für mein Kind und wie lange ist er gültig?

Eine gute Reisevorbereitung fängt nicht erst beim Kofferpacken an, sondern schon bei den Dokumenten. Und dazu gehört natürlich auch, die Kosten im Blick zu haben. Die Zeiten, in denen man für wenig Geld schnell einen Kinderreisepass bekam, sind vorbei. Heute müssen Sie für Ihr Kind entweder einen vollwertigen biometrischen Reisepass oder einen Personalausweis einplanen.

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Auch wenn das am Anfang etwas mehr kostet, hat es einen großen Vorteil: Die neuen Dokumente sind viel länger gültig und werden weltweit anstandslos akzeptiert. Zur Erinnerung: Der alte Kinderreisepass, den es bis Ende 2023 gab, kostete nur 13 Euro. Seit dem 1. Januar 2024 ist dieses Dokument aber Geschichte.

Die Gebühren im Detail

Die Preise für die neuen Dokumente sind in ganz Deutschland gleich. Für Kinder und Jugendliche unter 24 Jahren gibt es erfreulicherweise reduzierte Gebühren.

  • Biometrischer Reisepass (ePass): Hierfür fallen 37,50 Euro an. Dieses Dokument ist ein Muss, wenn es über die Grenzen der EU hinausgeht.
  • Personalausweis: Für alle Reisen innerhalb der EU und des Schengen-Raums reicht der Personalausweis völlig aus. Er ist mit 22,80 Euro auch die günstigere Wahl.

Diese Gebühren zahlen Sie direkt bei der Antragstellung im Bürgeramt. Denken Sie daran, dass die meisten Ämter inzwischen Kartenzahlung bevorzugen oder sogar voraussetzen.

Wenn die Zeit drängt: Die Express-Option

Manchmal muss es einfach schnell gehen. Die Traumreise ist spontan gebucht, aber der Pass des Kindes ist abgelaufen – ein Klassiker. Genau für diese Fälle gibt es die Express-Bestellung, die allerdings ihren Preis hat.

Ein Express-Reisepass ist in der Regel schon nach 72 Stunden (drei Werktagen) abholbereit. Der Service kostet einen Aufschlag von 32 Euro. Insgesamt landen Sie für einen Express-Reisepass für Ihr Kind also bei 69,50 Euro (37,50 € Grundgebühr + 32 € Expresszuschlag).

Achtung, wichtiger Hinweis aus der Praxis: Die Express-Option gibt es nur für den Reisepass, nicht für den Personalausweis. Dessen Beantragung sollten Sie also immer mit der regulären Wartezeit von etwa drei bis vier Wochen planen.

Damit Sie den Überblick behalten, hier eine Zusammenfassung der Kosten und Gültigkeitsfristen:

Gebühren und Gültigkeit für Kinder-Reisedokumente im Überblick

Hier ist eine klare Übersicht, mit welchen Kosten und Gültigkeitsdauern Sie für den elektronischen Reisepass und Personalausweis für Personen unter 24 Jahren rechnen müssen.

Dokument Standardgebühr Expressgebühr (optional) Gültigkeitsdauer
Reisepass (ePass) 37,50 € + 32,00 € 6 Jahre
Personalausweis 22,80 € Nicht verfügbar 6 Jahre

Diese Tabelle zeigt deutlich: Der Express-Service ist eine sinnvolle, aber kostspielige Option, die nur für den Reisepass zur Verfügung steht. Nutzen Sie dazu zufällig schon die American Express Karte? Falls nicht, schauen Sie sich hier alle Vorteile, vor allem in Bezug auf zukünftige Reisen, an.

Die Tücke mit dem Foto: Warum 6 Jahre Gültigkeit nicht immer 6 Jahre sind

Sowohl der Reisepass als auch der Personalausweis sind für Kinder und Jugendliche sechs Jahre lang gültig. Das klingt erst einmal super entspannt. Aber gerade bei den Kleinsten gibt es einen Haken, den viele Eltern unterschätzen.

Das Gesicht eines Kindes verändert sich in sechs Jahren dramatisch. Ein Passfoto von einem zweijährigen Knirps hat mit dem Gesicht eines achtjährigen Schulkindes so gut wie nichts mehr gemeinsam. Auch wenn das Dokument formal noch gültig ist, kann ein völlig verändertes Aussehen bei der Grenzkontrolle für ernste Probleme sorgen.

Im schlimmsten Fall wird die Einreise verweigert, weil die Identität des Kindes nicht mehr zweifelsfrei festgestellt werden kann.

Mein ganz persönlicher Tipp: Schauen Sie sich vor jeder Reise das Passfoto Ihres Kindes genau an. Ist es noch eindeutig wiederzuerkennen? Wenn Sie auch nur den leisesten Zweifel haben, beantragen Sie lieber rechtzeitig ein neues Dokument, auch wenn das alte noch gültig ist. Der Ärger und die Kosten eines geplatzten Urlaubs sind weitaus höher. Eine gute Reiseversicherung federt zwar vieles ab, aber den Stress an der Grenze kann sie Ihnen nicht nehmen. Ein umfassender Reiseversicherung-Vergleich hilft dabei, den passenden Schutz zu finden, doch die vorausschauende Planung der Dokumente ist und bleibt das A und O. Die American Express (Amex) Kreditkarte bietet zudem eine zuverlässige Auslandskrankenversicherung. Schauen Sie hier.

So klappt der antrag für den kinderreisepass reibungslos

Damit bei der Reisevorbereitung alles glattläuft, fassen wir hier die wichtigsten Punkte für den Reisepass Ihres Kindes noch einmal praxisnah zusammen. Sehen Sie das Ganze als kleine Gedankenstütze, damit der Behördengang für Sie und Ihr Kind so entspannt wie möglich wird.

Eine gute Vorbereitung ist schließlich der beste Start in einen unvergesslichen Familienurlaub. Der Schlüssel zum Erfolg liegt darin, den Prozess in kleine, machbare Etappen zu zerlegen. So behalten Sie den Überblick und rutscht Ihnen nichts Wichtiges durch.

Als Allererstes: Sichern Sie sich Ihren Termin beim Bürgeramt

Der erste und oft kritischste Schritt ist die Terminbuchung. Schieben Sie das bloß nicht auf die lange Bank! Gerade vor den typischen Ferienzeiten wie im Sommer oder rund um Ostern sind die Termine bei den Bürgerämtern oft Wochen, manchmal sogar Monate im Voraus vergeben.

Mein Tipp: Buchen Sie den Termin so, dass Sie mindestens acht bis zehn Wochen vor dem geplanten Abreisedatum alles erledigt haben. Das verschafft Ihnen genug Puffer für die übliche Bearbeitungszeit des Reisepasses von drei bis sechs Wochen und fängt unvorhergesehene Verzögerungen ab. Ein zu spät gebuchter Termin ist der häufigste Grund für unnötigen Stress und teure Express-Bestellungen.

Alle Papiere beisammen? Der finale Check

Nichts ist frustrierender, als nach langer Wartezeit beim Bürgeramt zu sitzen und festzustellen, dass ein wichtiges Dokument fehlt. Nehmen Sie sich am Abend vor dem Termin fünf Minuten Zeit und gehen Sie diese Liste in aller Ruhe durch.

Ihre Checkliste für den großen Tag:

  • Ihr Kind: Ja, Ihr Kind muss persönlich mitkommen, ganz egal, ob es ein Baby oder ein Teenager ist.
  • Geburtsurkunde: Unbedingt das Original der Geburtsurkunde einpacken.
  • Altes Ausweisdokument: Falls schon vorhanden, den alten Kinderreisepass oder Personalausweis mitbringen. Dieser wird vor Ort entwertet.
  • Biometrisches Passfoto: Ein aktuelles Foto, das den strengen Vorschriften entspricht und nicht älter als sechs Monate sein darf.
  • Ausweise der Eltern: Gültige Personalausweise oder Reisepässe von beiden sorgeberechtigten Elternteilen.
  • Zustimmungserklärung: Kann ein Elternteil nicht dabei sein? Dann brauchen Sie dessen schriftliche Zustimmungserklärung und eine Kopie seines Ausweises.
  • Nachweis über das Sorgerecht: Bei alleinigem Sorgerecht muss der entsprechende Beschluss (z.B. vom Gericht) im Original vorgelegt werden.

Am besten packen Sie alles in eine Mappe, damit Sie am Termintag nicht hektisch suchen müssen. Eine umfassende Checkliste zur Reisevorbereitung kann Ihnen übrigens helfen, auch über die Dokumente hinaus an alles zu denken.

Kleiner Tipp aus der Praxis: Machen Sie zusätzlich ein Foto von der Zustimmungserklärung und der Ausweiskopie des fehlenden Elternteils mit Ihrem Handy. Sollte das Papierdokument aus irgendeinem Grund verschwinden, haben Sie immerhin einen digitalen Nachweis in der Hinterhand, der im Notfall Gold wert sein kann.

Die strategische Entscheidung: Welches Dokument für welches Ziel?

Bevor Sie den Antrag ausfüllen, sollten Sie sich ganz sicher sein, welches Dokument Sie wirklich brauchen. Diese Entscheidung hängt einzig und allein von Ihren Reisezielen in den kommenden sechs Jahren ab.

Denken Sie dabei nicht nur an den unmittelbar bevorstehenden Urlaub, sondern planen Sie ruhig ein bisschen voraus. Könnte in zwei oder drei Jahren vielleicht eine Reise in die USA, nach Kanada oder Asien anstehen? Dann ist der biometrische Reisepass von Anfang an die klügere Wahl, auch wenn er auf den ersten Blick etwas teurer ist.

Hier die Kurzfassung:

  • Personalausweis (22,80 €): Perfekt und absolut ausreichend für alle Reisen innerhalb der Europäischen Union. Auch für Länder wie die Schweiz, Norwegen oder die Türkei genügt er.
  • Biometrischer Reisepass (37,50 €): Ein Muss für alle Fernreisen außerhalb Europas. Er ist zwingend erforderlich für Länder mit Visumpflicht oder für die visumfreie Einreise in die USA (ESTA-Programm).

Sich erst für den günstigeren Personalausweis zu entscheiden, nur um zwei Jahre später doch noch einen Reisepass beantragen zu müssen, bedeutet am Ende doppelte Kosten und doppelten Aufwand. Ein wenig vorausschauende Planung zahlt sich hier definitiv aus und sorgt dafür, dass Ihre Familie für alle kommenden Abenteuer bestens gerüstet ist.

Häufig gestellte Fragen zum Reisepass für Kinder

Nach all diesen Informationen raucht Ihnen vielleicht der Kopf. Das ist völlig normal. Deswegen haben wir hier die brennendsten Fragen gesammelt, die uns in der Praxis immer wieder begegnen, und beantworten sie kurz und knackig. Sehen Sie diesen Abschnitt als Ihre schnelle Hilfe für konkrete Fragen.

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Was passiert mit unserem alten, noch gültigen Kinderreisepass?

Die vielleicht beruhigendste Nachricht zuerst: Alle Kinderreisepässe, die vor 2024 ausgestellt wurden, bleiben bis zum aufgedruckten Datum gültig. Ihr Kind kann damit also ganz normal weiterreisen, solange das Zielland ihn akzeptiert.

Allerdings gibt es zwei wichtige Haken. Nach dem 1. Januar 2024 kann ein alter Kinderreisepass weder verlängert noch mit einem neuen Foto aktualisiert werden. Ist er abgelaufen, führt kein Weg an einem neuen biometrischen Pass oder einem Personalausweis vorbei.

Zudem erkennen immer weniger Länder außerhalb der EU den alten grünen Pass an, da ihm wichtige Sicherheitsmerkmale wie der Chip fehlen. Prüfen Sie deshalb unbedingt vor jeder einzelnen Reise die aktuellen Einreisebestimmungen des Ziellandes. Sicher ist sicher.

Reicht ein Personalausweis für Reisen innerhalb der EU?

Absolut! Für die allermeisten Familienurlaube ist der Personalausweis die perfekte und zugleich günstigste Lösung. Er gilt für Reisen in alle Länder der Europäischen Union und in den gesamten Schengen-Raum (dazu gehören zum Beispiel auch die Schweiz, Norwegen oder Island).

Selbst für beliebte Reiseziele wie die Türkei oder Ägypten reicht deutschen Staatsbürgern oft der Personalausweis. Der teurere biometrische Reisepass wird für Ihr Kind erst dann zur Pflicht, wenn Sie Fernreisen planen, die Sie zum Beispiel in die USA, nach Kanada oder in viele asiatische Länder führen.

Tipp aus der Praxis: Wenn Sie unsicher sind, werfen Sie einen Blick auf die Website des Auswärtigen Amtes. Dort finden Sie tagesaktuelle und verbindliche Informationen für jedes Land der Welt.

Wie lange dauert es, bis der neue Reisepass fertig ist?

Gute Planung ist hier das A und O. Anders als der alte Kinderreisepass, den man früher oft direkt mitnehmen konnte, werden die neuen, fälschungssicheren Dokumente zentral bei der Bundesdruckerei in Berlin hergestellt.

Die normale Bearbeitungszeit für einen biometrischen Reisepass liegt bei etwa drei bis sechs Wochen. Gerade vor den großen Ferien kann es aber auch mal etwas länger dauern.

Wenn es wirklich brennt, gibt es die Express-Option. Gegen einen Aufpreis von 32 Euro wird der Reisepass in der Regel innerhalb von 72 Stunden (also drei bis vier Werktagen) geliefert. Wichtig zu wissen: Diese Option gibt es nur für den Reisepass, nicht für den Personalausweis.

Müssen beide Elternteile beim Antrag dabei sein?

Ja, das ist die goldene Regel. Da in Deutschland in der Regel das gemeinsame Sorgerecht gilt, müssen beide sorgeberechtigten Elternteile dem Reisedokument für ihr Kind zustimmen. Am einfachsten ist es, wenn Sie alle zusammen – also beide Eltern und das Kind – zum Termin im Bürgeramt gehen.

Was, wenn ein Elternteil verhindert ist?

  • Zustimmungserklärung: Der abwesende Elternteil muss eine formlose, schriftliche Einverständniserklärung verfassen und unterschreiben. Vordrucke dafür finden sich oft auf der Webseite Ihres Bürgeramtes.
  • Original-Ausweis: Ganz wichtig: Zusätzlich zur Erklärung muss das Original-Ausweisdokument (Personalausweis oder Reisepass) des abwesenden Elternteils vorgelegt werden. Nur so kann der Beamte die Unterschrift vergleichen. Eine Kopie reicht meist nicht aus!

Falls Sie das alleinige Sorgerecht haben, müssen Sie das mit einem offiziellen Dokument nachweisen. Das kann zum Beispiel ein Sorgerechtsbeschluss des Gerichts oder eine Negativbescheinigung vom Jugendamt sein. Ohne diese Papiere geht der Sachbearbeiter von einem geteilten Sorgerecht aus und kann den Antrag nicht bearbeiten. Eine gute Vorbereitung erspart Ihnen hier einen zweiten, unnötigen Behördengang.


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